Star Wars Outlaws Test & Preview
Star Wars Outlaws ist ein actiongeladenes Open-World-Abenteuer, das zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter spielt. Du schlüpfst in die Rolle der Schmugglerin Kay Vess, die sich durch die gefährliche Unterwelt der Star Wars-Galaxis kämpft, um sich ihre Freiheit zu erkaufen. Dabei erkundest du ikonische Planeten wie Tatooine, Akiva und Kijimi, begegnest bekannten Charakteren wie Darth Vader und Lando Calrissian und triffst moralische Entscheidungen, die den Verlauf der Story beeinflussen.
TITEL: Star Wars Outlaws
GENRE: Action-Adventure, Open-World
ENTWICKLER: Massive Entertainment (Ubisoft)
PUBLISHER: Ubisoft
FRANCHISE: Star Wars
VERÖFFENTLICHUNG: 30. August 2024
Preview Star Wars Outlaws
Seid gegrüßt und willkommen, Weltraumreisende, Outlaws, Padawane und Abenteurer rund um Star Wars! Ich habe rund 30 Stunden Star Wars Outlaws gespielt und nehme euch in dieser Preview mit auf eine Reise durch das Spiel. Ihr erfahrt, was euch erwartet, und im Anschluss gebe ich ein Fazit, ob die vielen Kritiken der Fans berechtigt sind oder ob der Lob vieler Spielemagazine genauso viel Vertrauen verdient wie Han Solos Charme. Mithilfe der Kapitelmarken könnt ihr im Video bequem zu den für euch relevanten Abschnitten springen.
Star Wars Outlaws ist ein ambitioniertes Action-Adventure von Ubisoft, das tief in die Unterwelt der Star Wars-Galaxis eintaucht. Es knüpft an die Abenteuer von Han Solo und anderen Schurken der Galaxis an, ohne dabei die Originalgeschichten und Filme zu verletzen – vielmehr wird die Saga erweitert. Die Handlung spielt zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter, in einer Zeit, in der das Imperium mit eiserner Hand herrscht und der Widerstand zunehmend an Stärke gewinnt. Im Mittelpunkt steht Kay Vess, eine junge, clevere und entschlossene Schmugglerin, die von einem letzten großen Coup träumt, um sich endlich die Freiheit zu erkaufen, nach der sie sich sehnt.
Um ihre Freiheit zu erlangen, plant sie mit einer Crew, die im Spiel nach und nach angeworben wird, den ultimativen Coup – eine riskante Mission, bei der ein reicher Unterweltboss ausgeraubt werden soll. Auf ihrem Weg muss Kay schwierige Entscheidungen treffen: Fordert sie das Imperium heraus? Mit welchem skrupellosen Syndikat soll sie sich einlassen, oder setzt sie lieber auf die Hilfe zweifelhafter Verbündeter? Von den Huttenkartellen, dem Pyke-Syndikat bis zu Crimson Dawn und einem aufstrebenden neuen Syndikat – dem Ashiga-Clan – gibt es viele Möglichkeiten, den eigenen Einfluss zu erweitern und wertvolle Belohnungen zu erhalten.
Die Geschichte wird von moralischen Dilemmata angetrieben, bei denen Kay immer wieder abwägen muss, wem sie vertrauen kann und welche Opfer sie bringen muss. Diese Entscheidungen prägen den Verlauf der Handlung und bieten den Spielern zahlreiche Freiheiten, ihre eigene Geschichte zu gestalten. Die Handlung ist dynamisch und emotional und führt Kay durch die dunkelsten und gefährlichsten Ecken der Galaxis, in denen Verrat und unerwartete Wendungen auf sie warten.
Star Wars Outlaws kombiniert actionreiche Kämpfe im Stil eines Deckungsshooters mit strategischen Entscheidungen, Stealth-Elementen sowie Rätsel- und Puzzle-Aufgaben. Klettern, Einbrüche, das Stehlen von Beute und Informationen, das Hacken von Computern und das Reisen auf Gleitern sowie Raumschlachten mit dem eigenen Raumschiff bilden das breite Gameplay.
Auf ihrer Reise wird Kay von faszinierenden Verbündeten unterstützt, darunter:
- Besonders unser Sidekick und treuer Begleiter Nix erweist sich als äußerst nützlich. Nix kann durch enge Passagen schlüpfen, Schalter betätigen und Feinde ablenken. Er ist nicht nur eine praktische Hilfe, sondern auch eine emotionale Stütze, besonders in den schwersten Momenten.
- Die Crew wird durch ND-5, einen modifizierten Kampfdroiden, erweitert. Er ist Kays technischer und kämpferischer Partner in riskanten Missionen, hackt Systeme und schaltet Feinde aus.
Weitere Charaktere und Crew-Mitglieder können im Spiel entdeckt werden, darunter der Auftraggeber Jaylen, ein charismatischer, aber gefährlicher Unterweltboss, der Kay riskante Aufträge gibt. Ihre Beziehung schwankt zwischen Kooperation und Misstrauen, da Jaylen ebenso sehr eine Bedrohung wie ein Verbündeter sein kann.
Die Planeten und Schauplätze
Die offene Welt von Star Wars Outlaws erstreckt sich über zahlreiche ikonische und neue Planeten, die einzigartige Herausforderungen und atemberaubende Landschaften bieten:
- Tatooine: Ein gesetzloser Wüstenplanet, bekannt durch Jabbas Palast, der voller Easter Eggs steckt.
- Akiva: Ein dichter Dschungelplanet mit Verstecken und Geheimnissen, ideal für Schmuggler. Ähnelt Endor.
- Toshara: Ein weitläufiger Savannenplanet, berühmt für seine exotische Tierwelt und gefährliche Verfolgungsjagden.
- Kijimi: Ein eisiger Planet, der für seine brutalen Winterstürme und imperialen Überbleibsel bekannt ist.
Fanservice und Easter Eggs
Star Wars Outlaws bietet reichlich Fanservice und versteckte Easter Eggs, die tief in die Star Wars-Galaxis eingebettet sind. Zu den Highlights gehören:
- Jabbas Palast mit Anspielungen auf Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
- Das Gefängnis von Han Solo, das eine subtile Hommage an den Karbonit-Einfrierung-Moment bietet.
- Ein dramatischer Cameo-Auftritt von Darth Vader.
- Lando Calrissian und das beliebte Kartenspiel Sabacc, das als Minispiel für Abwechslung sorgt.
Fazit
Kommen wir nun zum eigentlichen Fazit nach meinen 30 Spielstunden. Ich habe dabei auch die Haupthandlung abgeschlossen und das Spiel beendet. Erkundungsfreudige Spieler und diejenigen, die gerne mehr Nebenquests durchführen oder Aufträge von Syndikaten erledigen, können mit etwa 50–60 Spielstunden rechnen.
Von Seiten der Fans gibt es viel Kritik, insbesondere wenn es um die Tiefe der Handlung und der Charaktere geht. Die Geschichte folgt einer typischen, flachen 0815-Erzählung eines elternlosen Kindes, das auf der Straße aufgewachsen ist. Diese wird mit leblosen Crew-Mitgliedern, faden Charakteren und einem drögen Umfeld zu einer vorhersehbaren Handlung verwoben. Wirkliches Mitfiebern oder emotionale Nähe wird nicht aufgebaut. Ubisoft hätte einigen Crew-Mitgliedern oder Nebencharakteren mehr Hintergrund und Leben einhauchen sollen, besonders dem Kampfdroiden ND-5, der in der Geschichte eine wesentliche Rolle einnimmt. Leider blieb auch dieser blass und konnte keine Nähe wie R2-D2, C-3PO oder BD-1 aus Jedi: Survivor erzeugen. Nur unser tierischer Begleiter Nix, der zahlreiche Gameplay-Unterstützungen bietet, konnte durch seine süßen Aktionen, wie das “Totstellen” vor einer Kamera, das Ablenken von Feinden oder das Stehlen von Essen, etwas mehr Tiefe als Charakter entwickeln.
Die Magazine loben dagegen die dichte Atmosphäre und die Planeten sowie deren Landschaften. Abgesehen von den grafischen Schwierigkeiten des Spiels kann ich dem zustimmen. Die Atmosphäre auf den Planeten wurde typisch Star Wars-mäßig wunderbar eingefangen. Vor allem auf Tatooine oder Akiva fühlte ich mich zurück in die Filme versetzt. Die staubigen Wüsten, das Western-Ambiente und Jabbas Palast weckten meinen Erkundungsdrang. Besonders Akiva, der an Endor erinnert, bot viel Dschungelidylle und lud dazu ein, die Landschaften und Wasserfälle zu genießen. Auch die Weltraumschlachten und das Reisen im All überzeugten grafisch und fügten sich stimmig ins Gesamtbild ein.
Leider wurde diese Atmosphäre durch den grafischen Unterbau, die schlecht gestalteten Charaktere und die matschigen Texturen oft unterbrochen. Hölzerne Animationen und blasse NPCs trugen ebenfalls dazu bei, dass es schwer fiel, vollständig in die Szenen einzutauchen.
Nicht nur die NPCs und Story-Charaktere blieben oft blass, auch die KI und die Gameplay-Elemente in den Kämpfen waren problematisch. Eigene Verbündete gingen selten in Deckung und waren unverwundbar. Die Gegner-KI bemühte sich zwar um Flankenmanöver und suchte Deckung, scheiterte jedoch oft daran. Besonders die Stealth-Elemente, die im Spiel eine große Rolle spielen sollten, wurden nur unzureichend umgesetzt. Entweder wurde man zu schnell entdeckt, obwohl man hinter Ecken oder Kisten versteckt war, oder die KI reagierte gar nicht, obwohl man unmittelbar neben ihr stand. Am Ende ertappte ich mich dabei, die Schleichpassagen so schnell wie möglich hinter mich bringen zu wollen, anstatt Freude daran zu haben.
Unterm Strich hatte ich mit Star Wars Outlaws meinen kurzweiligen Spaß, dank der soliden Grundstruktur. Elemente, Atmosphäre und Gameplay greifen gut ineinander. Allerdings konnte mich das Spiel nicht dazu verleiten, tiefer in die Welt einzutauchen oder weitere Nebenaufträge abzuschließen. Dank des wackeligen Gesamtkonstrukts und der hölzernen Fassade blieb das Spiel hinter meinen Erwartungen zurück. Zwar brachte mir der Fanservice und die Easter Eggs in der Geschichte rund um Kay Vess einige Lächeln oder Schmunzler, doch oft genug wurde ich mit drögen Erzählungen und blassen Charakteren in der Haupthandlung zurückgelassen. Besonders enttäuschend fand ich, dass der Druiden-Begleiter ND-5 kaum Tiefe erhielt, obwohl er ein wichtiger Bestandteil der Haupthandlung ist. Es gab sogar eine Mission, in der man sich für seine Rettung in Lebensgefahr begeben musste – doch ich fragte mich, warum? Ich hatte doch Nix an meiner Seite, warum sollte ich mich für einen charakterlosen Droiden in Gefahr begeben?
Ich kann das Spiel aufgeschlossenen Star Wars-Fans empfehlen, die nicht auf einen Sale warten können, weil sie hungrig nach mehr Abenteuern in der Galaxis sind und gerne erkunden oder Rätsel lösen. Interessierte Fans sollten jedoch noch auf einen Sale warten, da der Vollpreis meiner Meinung nach zu hoch angesetzt ist. Liebhaber von Deckungsshootern oder Stealth-Games sollten sich vielleicht nach anderen Spielen umsehen, zum Beispiel Ghost of Tsushima, da die Gameplay-Elemente in Star Wars Outlaws nicht gänzlich ausgereift sind.
Habet Dank, Gehabt Euch wohl, Euer Yorick Aurelius.